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Gutes Design entsteht, wenn man versteht, wie Menschen denken und Entscheidungen treffen. Genau hier kommen Laws of UX ins Spiel. Diese Prinzipien, basierend auf psychologischen Erkenntnissen und Verhaltensmustern, helfen Designern dabei, Interfaces intuitiver, effizienter und benutzerfreundlicher zu gestalten. In diesem Artikel betrachten wir sieben UX-Gesetze genauer und zeigen, wie sie in der Praxis angewendet werden können, um intuitive und klare digitale Erlebnisse zu schaffen.
Die Zeit, die für eine Entscheidung benötigt wird, steigt mit der Anzahl und Komplexität der Auswahlmöglichkeiten.
Hick's Law beschreibt den Zusammenhang zwischen der Anzahl der Wahlmöglichkeiten und der Entscheidungszeit. Je mehr Optionen ein Nutzer hat, desto länger dauert es, eine Entscheidung zu treffen. Hick's Law zeigt, dass weniger oft mehr ist. Indem wir die Auswahlmöglichkeiten gezielt reduzieren, können wir die Nutzererfahrung verbessern.
Takeaways
Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Wenn Nutzer eine breite Auswahl erwarten (z. B. in Kreativ-Tools wie Photoshop) oder eine Option offensichtlich besser ist, verliert Hick's Law an Relevanz. Kontext und Zielgruppe sind entscheidend. Hick's Law erinnert uns daran, Nutzer nicht zu überfordern. Eine reduzierte, gut strukturierte Benutzeroberfläche verbessert die Entscheidungsfindung – und sorgt für eine positive Nutzererfahrung.
Die Zeit, die erforderlich ist, um ein Ziel zu erreichen, hängt von der Entfernung zum Ziel und dessen Größe ab.
Fitts’ Law ist ein grundlegendes Prinzip der Mensch-Computer-Interaktion, das beschreibt, wie die Zeit, die zum Erreichen eines Ziels benötigt wird, von zwei Faktoren abhängt: der Entfernung zum Ziel und der Größe des Ziels. Konkret gilt: Je näher und größer ein Ziel ist, desto schneller und einfacher kann es erreicht werden. Paul Fitts formulierte dieses Gesetz 1954, um Bewegungen in der menschlichen Motorik zu analysieren.
Takeaways
Fitts’ Law erinnert uns daran, dass Geschwindigkeit und Genauigkeit zentrale Faktoren für die Benutzererfahrung sind. Durch die strategische Gestaltung von Elementen – sei es in ihrer Größe, Position oder Erreichbarkeit – können Designer Interfaces schaffen, die intuitiver und effizienter sind. Ein gutes UX-Design sorgt dafür, dass der Nutzer seine Ziele mit minimalem Aufwand erreicht.
Nutzer bevorzugen Websites, die ähnlich funktionieren wie andere, die sie bereits kennen.
Jakob’s Law zeigt, dass Menschen sich an bekannte Designs und Interaktionsmuster gewöhnen. Wenn eine Website oder App ähnlich funktioniert wie die, die Nutzer bereits kennen, fühlen sie sich wohler und kommen schneller ans Ziel. Abweichungen führen oft zu Verwirrung und Frustration.
Takeaways
Jakob’s Law erinnert uns daran, dass es bei UX Design nicht nur um Ästhetik, sondern auch um Vertrautheit geht. Indem wir uns an bekannte Muster halten, erleichtern wir den Nutzern die Interaktion – und sorgen für eine zufriedenstellende Erfahrung.
Die Anzahl der Objekte, die ein Mensch im Kurzzeitgedächtnis gleichzeitig speichern kann, ist auf etwa 7 (+-2) begrenzt.
Die kognitive Grenze hat einen Einfluss darauf, wie wir Informationen wahrnehmen und verarbeiten. Im UX-Design hilft uns diese Erkenntnis dabei, Interfaces so zu gestalten, dass sie den kognitiven Belastungen der Nutzer gerecht werden. Ein überladenes Interface mit zu vielen Optionen oder Informationen kann Benutzer überfordern und zu Entscheidungsmüdigkeit führen.
Takeaways
Miller's Law erinnert uns daran, dass weniger oft mehr ist, besonders wenn es um das Design von Benutzeroberflächen geht. Indem die kognitiven Grenzen der Nutzer respektiert und Informationen begrenzt werden, kann Überforderung vermieden werden.
Der Anfang und das Ende einer Sequenz haben eine höhere Erinnerungswahrscheinlichkeit als die mittleren Elemente.
Der Serial Position Effect beschreibt, wie die Position eines Elements in einer Sequenz unsere Erinnerungsfähigkeit beeinflusst. Dieses Konzept unterteilt sich in zwei Effekte. Der Primacy Effect besagt, dass Menschen sich besser an die ersten Elemente einer Liste erinnern können. Der Recency Effect besagt, dass Menschen sich besser an die letzten Elemente in einer Liste erinnern können. Im UX-Design hilft das Verständnis dieser Effekte dabei, Inhalte strategisch zu platzieren, um ihre Wirkung zu maximieren. Die Reihenfolge, in der Informationen präsentiert werden, kann die Benutzererfahrung beeinflussen.
Takeaways
Jede Anwendung hat eine unvermeidliche Mindestkomplexität.
Tesler’s Law, auch bekannt als "The Law of Conservation of Complexity", wurde von Larry Tesler, einem Pionier der Computerwissenschaften, formuliert. Es besagt, dass jede Anwendung oder Technologie eine gewisse Mindestkomplexität mit sich bringt, die nicht reduziert werden kann. Das Ziel des Designs ist es, diese unvermeidbare Komplexität so weit wie möglich von den Nutzern fernzuhalten und stattdessen intelligent im System zu managen. Komplexität ist unvermeidlich, aber sie sollte den Nutzer nicht überfordern. Gutes Design bedeutet, dass der Entwickler oder Designer die Last der Komplexität übernimmt und nicht der Endnutzer. Tesler’s Law fordert UX-Designer dazu auf, Funktionen und Prozesse so zu gestalten, dass sie intuitiv und einfach wirken, auch wenn sie im Hintergrund komplex sind.
Takeaways
Nutzer neigen dazu, ästhetisch ansprechende Designs als benutzerfreundlicher wahrzunehmen – selbst wenn sie es nicht unbedingt sind.
Der Aesthetic Usability Effect beschreibt das Phänomen, dass Nutzer dazu neigen, ästhetisch ansprechende Designs als benutzerfreundlicher wahrzunehmen – selbst wenn sie es objektiv nicht sind. Dieses Konzept stammt aus der Erkenntnis, dass visuelle Attraktivität die Wahrnehmung und Toleranz gegenüber kleineren Usability-Problemen verbessert. Ein ansprechendes Design schafft Vertrauen, weckt positive Emotionen und sorgt dafür, dass Nutzer gerne mit einem Produkt interagieren. Auch kleine Frustrationen oder Probleme werden bei einem schönen Interface eher verziehen, wodurch die Gesamtzufriedenheit steigt. Dieser Effekt zeigt, wie wichtig es ist, dass ein Interface nicht nur funktional, sondern auch visuell ansprechend ist.
Takeaways
Die User Experience Gesetze bieten uns wertvolle Orientierungspunkte, um die Interaktion zwischen Nutzern und digitalen Produkten so einfach, intuitiv und angenehm wie möglich zu gestalten. Sie sind keine starren Regeln, sondern vielmehr Leitplanken, die uns dabei helfen, fundierte Designentscheidungen zu treffen und die Bedürfnisse der Nutzer in den Fokus zu rücken. Gleichzeitig ist es wichtig, diese Prinzipien nicht isoliert zu betrachten, sondern im Kontext des jeweiligen Projekts anzuwenden. Jede Zielgruppe und jede Anwendung bringen eigene Herausforderungen und Prioritäten mit sich, die ein flexibles und kreatives Denken erfordern. Wenn wir diese Gesetze verstehen und bewusst einsetzen, schaffen wir nicht nur ästhetisch ansprechende, sondern auch funktionale und nutzerzentrierte Designs. Letztlich bleibt unser Ziel immer das gleiche: Menschen mit unseren Produkten zu begeistern und ihnen einen echten Mehrwert zu bieten. Denn gute UX ist mehr als Design und Kreativität – sie erfordert auch ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen.
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